Morargel Ghummelblimmi

Paradigma, Prologomena, Paralipomena,
Proliferation, Prolog, Proömium und
Popanz einer zukünftigen ausgestoßenen Literatur

Zwölfte Auflage 1998 (4 Exemplare)
24+(50) S., mit 6 Abbildungen
INVN 9-474-74382-07


Über diesem Buch

Stratuswolken
Kumuluswolken
Altokumuluswolken
Zirruswolken
Troposphäre
Tropopause
Stratosphäre
Stratopause
Mesosphäre
Mesopause
Thermosphäre

Unter dem Autor

Kruste
oberer Mantel
unterer Mantel
äußerer Kern
innerer Kern

Über das Buch

Morargel Ghummelblimmis maßgebliche Sekundärwerk über Die Reißprobe – Eine Geschichte von der Gefährlichkeit des Juckreizes führt mit den Kapiteln Ist die Welt hohl? und Lauter interessante Fälle konfus und konzise in zwei wichtige Themenkreise dieses Romanboliden ein. Des Weiteren bietet der reichhaltige Anhang bislang unveröffentlichte Quellenmaterialien als Faksimiles. Eine Liste der Subskribenten der Erstauflage dokumentiert die weltweite Verbreitung von Die Reißprobe – ein Exemplar befindet sich gar in Paris! Die wesensverwandte Kurzgeschichte Der Tunnel von Friedrich Dürrenmatt beschließt den Band.

Aus dem Inhalt

Alif Frosel robbte sich an die Holzkiste heran, die sich in seinem Zimmer im Hello Othello-Hotel in Dublin befand. "Wer oder was, wieso, woher, wozu, wann und wofür?", fragte sich Alif, während er sein Fernglas Marke Zeissig, ein offensichtliches Imitat aus Fernost, denn es versagte bei Blicken in andere Himmelsrichtungen, auf die Kiste richtete. Schweiß perlte von Alifs Stirn, die nur noch eine Fernglaslänge vom Holzkasten entfernt war. Er sah nichts mehr (Es ist nicht mehr zu rekonstruieren, ob Alif (a) nicht nach Osten schaute und/oder (b) er das Binokular zu nah vor die Kiste hielt und/oder (c) die Schutzkappen von den Objektiven noch nicht entfernt hatte.) und warf in seiner Verweiflung das minderqualitative Zeissig-Binokular von sich.

Die Kiste. Nichts tickte. Aber hatte er nicht ein Scharren vernommen? Einen klagenden Laut? War da vielleicht eine gequälte Kreatur, ein vollwertiges Mitglied der fantastischen, ja der geradezu phantastischen Schöpfung? Bäume, Maulwürfe, Grashalme im Wind, Litfaßsäulen, Ofenanzünder, Autonummernschilder, Schlüsselanhänger, Schokopudding mit Sahne? Langsam öffnete Alif den Deckel der Holzkiste. Knarzend hob er sich und Alif zwängte einen Blick durch die Ritze. Das hätte er besser nicht getan. Denn dort fand sich eine totelebendige Katzdaver, dir bereglichlos in der Kiste statzte. Froselif schlinzelte die Augdern und erstächelte mit träudigem Miesicht. Das wirst Schrödingers Katze geweisein und sie lebt! Sein Bewußtsein vollzog den Meßprozeß und schnurrend sprang die Katze in Alifs Arme. "\frac{\widehat{M}_i}{e_z}, \frac{\widehat{M}_i}{e_z}, \frac{\widehat{M}_i}{e_z}, \frac{\widehat{M}_i}{e_z}", sagte Alif zur Katze, die ihn sofort verstand. "Böse Quantenmechanik", sprach Alif beruhigend auf sie ein.

Zum Glück hatte er eine Interpretation der Quantenmechanik entwickelt, die den psychophysikalischen Parallelismus und den freien Willen auf das vortrefflichste miteinander vereinigte. Bei einem theoretischen Physiker hätte die Katze das Öffnen der Kiste sicher nicht überlebt. Doch plötzlich stürzte er sich auf den Feldstecher, der auf dem Sofa zu liegen gekommen war und warf ihn aus dem Fenster. Eine Explosion zerriß den dünnen Schleier der Ruhe, der die Stille vom Lärm der Großstadt trennte. Much ado mit der Goldkante!

"Muttär, warum nicht ich geblieben bin Filosof auf Sofa in Sofia! Polstermöbel immer gut, Taxi immer Peng in Luft. Sofa kein Kofferraum! Wie macht man, falsch macht man!", sprach Dimitri Gulganikorowihilbertjikalastimalinkslandaukjowitsch, als er mit ansehen mußte, wie sein Taxi von einem Fernglas getroffen wurde und explodierte.

Aus: Alif Frosel und die Quantenmechanik